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BOX 6 - Gewinnung der Mesofauna am Beispiel der Collembolen

Collembolen (Springschwänze) sind flugunfähige Insekten. Da sie sich bevorzugt von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren, treten sie zumeist in der leicht feuchten Humus- oder Streuschicht in Wäldern auf.

Mit etwa 5000 Arten stellen sie die am häufigsten vorkommenden Vertreter der Insekten dar. In einem 30 cm tiefen Bodenaushub können sich mehrere Hunderttausende Collembolen pro m² befinden (BRAUNS 1968, S. 63). Als Destruenten fällt ihnen somit eine wichtige Rolle im Ökosystem zu.

Literatur: BAUNS, A. (1968): Praktische Bodenbiologie. Stuttgart.

 

Video zur Meso- und Makrofauna

Das Auslesen von Collembolen wird in der Regel mit dem Infrarot-Extraktor nach KEPSON, LLOYD und GHELARDI (1963) durchgeführt. Das Prinzip besteht hauptsächlich in der Austreibung von Organismen durch Wärmezufuhr.

Die mit einem Stechrohr entnommene Bodenprobe (e) wird auf das Sperrsieb (f) eines Trichters gegeben (eine Probe pro Trichter). Die oberhalb des Trichters hängende Infrarotlampe (b) sorgt für die schnelle Erwärmung der Luft und der Bodenprobe. Unterhalb des Trichters befindet sich ein Auffanggefäß, welches mit einer Fixierflüssigkeit gefüllt ist (g). Das Auffanggefäß befindet sich während des Experimentdurchlaufs in einem kühlenden Wasserbad. Die Collembolen entfliehen der Wärmequelle und streben in die kühlere Tiefe bzw. in die Fixierflüssigkeit der gekühlten Auffanggefäße.
Diese Methode eignet sich ebenfalls zur Extraktion von Myriapoden, Isopoden und Milben (1-15 mm).